Echte Brühen aus ausgekochten Knochen, sog. Knochenbrühen, sind in den letzten 100 Jahren der Menschheitsgeschichte immer weniger wichtig geworden und heute kaum noch auf Tellern in westlichen Ländern zu finden. Im Zuge der Industrialisierung der Lebensmittelwirtschaft und dem veränderten Konsum- und Kochverhalten ist sie durch effizientere Zubereitungsmethoden und Lebensmittel ersetzt worden. Warum die Knochenbrühe allerdings gerne wieder öfters auf den Tisch kommen sollte, welche Inhaltsstoffe sie besitzt, wie sie am besten zubereitet wird und welche Alternativen es gibt, ist Thema dieses Beitrags.
Was ist Knochenbrühe?
Eine Knochenbrühe entsteht, wenn man Knochen, Knorpel und Karkassen von Tieren wie Rind, Huhn, Wild oder Fisch über längere Zeit (ab ca. 2-3 Stunden) auskocht. Warum sollte man so etwas tun, würden sich heute in der modernen westlichen Welt sicher einige Menschen Fragen. Die Antwort: Das hat sowohl evolutionsbiologische, aber auch ernährungsphysiologische Gründe! Die jüngeren Generationen verbinden mit dem Begriff „Brühe“ wohl eher Brühwürfel von Marken wie Maggi Fix, die reich an Salz, Zucker und Geschmacksverstärkern sind. Man findet darin ein paar getrocknete Kräuter und Fleischextrakt, was tatsächlich so gut wie gar nichts mit echter Brühe oder Knochenbrühe zu tun hat.
Die Geschichte der Knochenbrühe
Die Bedeutung von Knochen in der menschlichen Ernährung reicht weit zurück und steht eng mit der Evolution des Menschen in Verbindung. Denn bereits die ersten Ausgrabungen von Homo Sapiens in Afrika, die Millionen Jahre alt sind, zeigen, dass Menschen schon immer die Knochen größerer Tiere aufgebrochen haben, um das nahrhafte Knochenmark zu gewinnen. Obwohl es auf den ersten Blick vielleicht etwas ungewöhnlich erscheint, enthält Knochenmark viele gesunde Nährstoffe und ist eine hochkonzentrierte Energiequelle. Daher waren Knochen schon immer von großer Bedeutung für die menschliche Ernährung, ebenso wie tierische Produkte im Allgemeinen. [1]
Der enorme Nährstoffgehalt an bioverfügbaren Inhaltsstoffen brachte den Menschen letztendlich dazu, zu jagen und einiges auf sich zu
nehmen, um an die nahrhaften Schätze zu kommen. Außerdem herrschte in der eiszeitlichen Welt Europas vornehmlich ein Steppenklima und es gab praktisch nichts anderes als Megafauna, also größere Tiere. Selbst der Homo erectus, der Vorgänger des Homo Sapiens, war über Hunderttausende von Jahren hinweg ein Jäger großer Tiere und keineswegs ein Sammler von Hülsenfrüchten.[2] [3]
Das „Nose-to-Tail“-Konzept bot unseren Vorfahren viele Vorteile: Es lieferte hochwertige und gut verfügbare Nährstoffe, nicht
nur in Form von Protein, sondern etwa auch von Taurin, Carnitin, Cholin, Kreatin, Carnosin, Häm-Eisen, fettlösliche Vitamine (A,D), Omega-3 Fettsäuren und vielen anderen. Diese Stoffe sind fast ausschließlich in hoch bioverfügbarere Form in Tierprodukten enthalten, d.h. in einer Form, die wir Menschen zu einem hohen Prozentsatz aufnehmen und verwenden können.[4] Zudem konnten aus den Tieren Kleidung aus Fell und Werkzeuge aus Knochen hergestellt werden. Interessanterweise erhalten in heutigen Naturvölkern die Stärksten im Stamm immer noch die Innereien wie Leber und Herz, da diese am nährstoffreichsten sind. Das Muskelfleisch, das heutzutage als
„Edelteile“ in unseren Breitengraden angesehen wird, war damals eher ein Nebenprodukt für die Tiere oder die Alten und Schwachen.
Bis vor etwa 100 Jahren war es also üblich, das gesamte Tier zu verwerten. Doch im Zuge der Industrialisierung und Automatisierung der Lebensmittelindustrie haben wir den Bezug zu unseren Nahrungsmitteln etwas verloren. Heutzutage werden nur noch selten das ganze Tier oder Innereien, beispielsweise durch die Zubereitung von Knochenbrühe, genutzt. Landwirtschaftliche Betriebe, die uns noch vor 100 Jahren versorgten, wurden von einer industriellen Landwirtschaft abgelöst, die auf Effizienz und Ertrag ausgerichtet ist. Das stundenlange Auskochen von Knochen ist hier schlicht zu kostspielig. Inzwischen landen meist nur noch die Edelteile wie Filet und Muskelfleisch auf unseren Tellern, der Rest ist Schlachtabfall, Tiernahrung oder wird anderweitig industriell weiterverarbeitet.
Warum Knochenbrühe so wertvoll ist
Knochen und die daraus hergestellten Knochenbrühen weisen ein Nährstoffprofil auf, das sich vom Muskelfleisch unterscheidet und dabei äußerst interessant ist. Bestimmte Nährstoffe, die hauptsächlich in Knochen, Sehnen und Bändern vorkommen, kann der menschliche Organismus zwar selbst synthetisieren, aber die Mengen reichen allein durch die Eigensynthese nicht aus, um den absoluten Bedarf zu decken. Über Jahrmillionen haben wir uns an die Zufuhr dieser Nährstoffe von außen angepasst. Immer mehr Forschungsergebnisse deuten auf die Wichtigkeit einer ausreichenden Zufuhr dieser Stoffe hin, und in den nächsten Jahren wird sicher mehr dazu veröffentlicht werden. Als Beispiel sei hier exemplarisch Taurin genannt, das aufgrund seiner Zugabe in Energy Drinks (Taurin kann stressinduzierte Effekte hoher Dosen Koffein reduzieren) eher einen zweifelhaften Ruf genießt. Im absolut renommierten Fachmagazin Science erschien im Sommer 2023 eine Arbeit über die Aminosulfonsäure Taurin, in der gezeigt wurde, dass der Taurinspiegel das Immunsystem, den Energiestoffwechsel und die Funktion des Nervensystems beeinflusst. Mit einer adäquaten Taurinversorgung kann man nicht nur länger leben, sondern auch gesünder. [4] Blöd nur, dass die Eigenproduktion im Alter abnimmt und der menschliche Körper generell schlecht darin ist, Taurin selbst zu bilden. Dazu sind etwa schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein, Methionin sowie Vitamin B6 und Zink notwendig. Taurin kommt nur in Tierprodukten (besonders Fleisch/ Leber und Meeresfrüchten) vor.
Werfen wir aber nun einen Blick auf weitere Inhaltstoffe, die speziell die Knochenbrühe so wertvoll für uns Menschen macht:
Die Inhaltsstoffe der Knochenbrühe
Kollagen
Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper und spielt eine entscheidende Rolle als Strukturprotein. Es bildet die Grundlage für die Struktur von Knochen, Knorpel, Haut und Bindegewebe. Obwohl unser Körper in der Lage ist, Kollagen selbst herzustellen, erfordert dieser Prozess bestimmte Baustoffe. Im Wesentlichen bestehen alle Kollagene aus den drei Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin, ergänzt durch Wasser (in Geweben) oder Kalksalze (in Knochen) in unterschiedlichen Anteilen.
Kollagen spielt eine wichtige Rolle für unseren Darm, indem es wie ein Bindemittel wirkt. Bei Erkrankungen wie dem Leaky Gut Syndrom kann Kollagen die Regeneration der Darmschleimhaut fördern. Zudem hat heiße Brühe eine beruhigende Wirkung auf unser Darm-Nervensystem, was zu einer signifikanten Verbesserung von Reizdarm-Syndromen führen kann, und es hilft, Entzündungsprozesse zu lindern.
Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung von Glycin, das etwa ein Drittel des Kollagenproteins ausmacht. Glycin ist vor allem in tierischen Quellen wie Knochen, Knorpel, Haut, Organen und sehnigem Fleisch vorhanden. In pflanzlichen Lebensmitteln, Eiern, Fisch und „Edelfleisch“ wie Filet ist Glycin hingegen nur in geringen Mengen vorhanden. Die Aminosäure mit dem leicht süßlichen Geschmack (nach dem griechischen Wort für „süß“, glykýs, benannt), ist die kleinste proteinogene Aminosäure und wird bei unzähligen Prozessen und für den Aufbau diverser Stoffe benutzt. Proteine sind DIE Aufbaustoffe unseres Körpers (Zellen, Gewebe, Enzyme, Hormone etc.) und im Endeffekt große Moleküle, die aus einer Kette von mindestens 100 Aminosäuren bestehen. In deren Aufbau dient das universell formbare, da so kleine und wendige Glycin sozusagen oft und gerne als Bausubstanz, neben Proteinen etwa auch für Neurotransmitter, also Botenstoffe unseres Nervensystems.
Exkurs: Glycin, der (essentielle) Alleskönner
Glycin wird vom Körper unter anderem auch zur Bildung von Glutathion, dem stärksten körpereigenen Antioxidans, Kreatin und Blutfarbstoff verwendet. Im Nervensystem wirkt Glycin als hemmender Neurotransmitter, der so u.a. auch Muskelaktivität senkt und entspannend wirkt. Eine isolierte Einnahme von Glycin, z.B. als Nahrungsergänzungsmittel, kann daher die Schlafqualität verbessern und Ermüdungserscheinungen reduzieren. [6] Es gibt auch Studien, die positive Auswirkungen auf das Lernen und die kognitiven Fähigkeiten nahelegen. Einige Hypothesen legen nahe, dass Glycin ein entscheidender Gegenspieler zu schwefelhaltigen Aminosäuren wie Methionin oder Cystein sein könnte und auch die Auswirkungen von zu viel Fruktose auf die Leber reduzieren könnte. Studien zur Wirkung von Glycin deuten auf mögliche Vorteile der Ergänzung für die Langlebigkeit und die Reduzierung von Zellschäden hin, die im Laufe des Lebens durch verschiedene Einflüsse auftreten. [7]
Eine Klassifizierung als semi-essentielle Aminosäure steht zur Diskussion in einigen Fachkreisen, da die Verwendung von Glycin im Körper bei einer zusätzlichen Aufnahme signifikant ansteigt. Einige Autoren argumentieren sogar, dass Glycin als essentielle Aminosäure betrachtet werden sollte. [8]
Warum ist unser Körper so mit Glycin verbunden? Es wird vermutet, dass unsere Ernährung zu Zeiten der menschlichen Evolution deutlich mehr Glycin enthielt, durch einen höheren Verzehr an tierischen Produkten aus Knochen, Knorpeln, Sehnen und Bändern – Nose-to-Tail eben. Wir können zwar auch mit sehr wenig Glycin aus der Nahrung überleben und unsere Leber kann im Zuge der Transaminierung bis zu 2g Glycin täglich selbst aus anderen Proteinen herstellen, unser optimaler Bedarf liegt aber höher. Im Jahr 2009 wurde durch biochemische Berechnungen festgestellt, dass ein 70 kg schwerer Mann einen geschätzten Mangel von etwa 8-10 g Glycin pro Tag haben könnte. [9] Ein solcher Mangel zeigt sich leider erst nach Jahrzehnten in einem erhöhten Risiko für degenerative Erkrankungen. Denn subklinische und chronische Mangelzustände kann der menschliche Körper über Jahrzehnte aushalten, indem er gewisse Stoffwechselprozesse und Wege umleitet oder abschaltet. Vereinfacht gesagt: Wir leben dann zwar weiter, aber laufen nicht auf 100%. Präventiv und auch im Sinne der optimalen Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist es daher notwendig, nicht nur auf den reinen Proteingehalt in der Nahrung zu achten, sondern auch auf ein bestimmtes Verhältnis und einen bestimmten Gehalt an Aminosäuren. Neben den Essentiellen Aminosäuren gehört Glycin dabei eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Wie? Zum Beispiel durch Nahrungsmittel wie Knochenbrühe, aber auch Trinkgelatine oder Nahrungsergänzungsmittel wie Kollagenhydrolysat oder Glycin als freie Aminosäure, die sich durch den leicht süßlichen Geschmack übrigens auch wunderbar in die Küche integrieren lässt.
Glutamin
Glutamin ist eine weitere wichtige Aminosäure, die in reichhaltiger Menge in Knochenbrühe vorkommt. Die Besonderheit von Glutamin besteht darin, dass es von den Zellen der Darmwand direkt als Nahrungsquelle genutzt werden kann. Bei entzündlichen Darmerkrankungen, bei denen eine Regeneration der Darmschleimhaut notwendig ist, kann die Anwesenheit von Glutamin daher förderlich sein.
Schleimstoffe
Schleimstoffe wie Hyaluronsäure, N-Acetyl-Glucosamin und Chondroitinsulfat sind vielen Menschen bereits bekannt. In unseren Gelenken bilden sie mit Wasser eine gelartige Substanz, die als Gelenkschmiere fungiert und dazu dient, Reibung und Schmerzen zu reduzieren.
Allerdings gibt es auch eine Schleimschicht, die sich in unserem Magen-Darm-Trakt befindet. Diese Schleimschicht, auch als Mukus bezeichnet, hat wichtige Schutz- und Ernährungsfunktionen. Sie unterstützt die Versorgung der Darmwand mit Nährstoffen und schützt sie vor potenziell schädlichen Krankheitserregern.
Bei vielen Darmbeschwerden und -erkrankungen ist diese Schleimschicht jedoch zu dünn und zu durchlässig. Die in Knochenbrühe enthaltenen Schleimstoffe können die Bildung und Verdickung dieser Mukusschicht im Darm fördern. Dadurch tragen sie dazu bei, den Darm zu schützen und dessen Regeneration zu unterstützen.
Omega-3-Fettsäuren
Das Auskochen von Markknochen führt zur Freisetzung von Omega-3-Fettsäuren, die sich im Knochenmark befinden. Für unsere steinzeitlichen Vorfahren, die nicht in unmittelbarer Nähe zum Meer lebten, waren Omega-3-Fettsäuren eine wichtige Quelle für diese essentiellen Fettsäuren. Obwohl wir heute nicht mehr das Knochenmark direkt wie damals konsumieren, kann der Genuss von Knochenbrühe dennoch zur Omega-3-Versorgung beitragen.
Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften, fördern die Regeneration und tragen zur Entwicklung einer gesunden Darmflora bei, indem sie das Wachstum „guter“ Darmbakterien anregen und die Anzahl der „schlechten“ Bakterien reduzieren. Dadurch unterstützen sie die Gesundheit des Darms und können zur Linderung von Entzündungen beitragen.
Antioxidantien
Werden Gewürze, Kräuter und Gemüse bei der Zubereitung der Knochenbrühe eingesetzt, steigt auch der Gehalt an Antioxidantien beachtlich an. Antioxidantien schützen ebenfalls den Darm, lindern oxidativen Stress und chronische Entzündungen – und fördern gleichzeitig den guten Geschmack!
Wofür ist Knochenbrühe gut?
Diese ganze Palette an Nährstoffen sorgt also für verschiedene gesundheitliche Vorteile, beugt Mangelzuständen vor und kann sogar bei der Behandlung von Krankheiten unterstützen. Dazu zählen:
Vorbeugung Kollagenmangel – chronische Gelenkerkrankungen stehen stark in Zusammenhang mit zu wenig Kollegen, z.B. Osteoporose, Arthrose, Arthritis. [10]
Autoimmunerkrankungen – fast alle Autoimmunerkrankten haben einen geschädigten Darm und gestresste Gelenke (z.B. Rheuma, Morbus Crohn). Knochenbrühe stärkt das Immunsystem und reduziert die Schmerzen.[11]
Darmerkrankungen, die nicht autoimmunbedingt sind, werden durch Knochenbrühe ebenfalls angegangen. Dazu zählen Gastritis, Leaky Gut Syndrom, SIBO, Reizdarmsyndrom oder andere Probleme im Magen-Darm-Trakt.[12][13]
Bessere Regeneration und Belastbarkeit für Sportler so wie Vorteile für Muskelaufbau.[14]
Insgesamt verfügt die Knochenbrühe aufgrund der Vielfalt, Seltenheit und Wichtigkeit der Inhaltsstoffe über vielfältige Wirkungen für ein verbesserte Gesundheitsmarker und ein besseres Wohlbefinden in allen Bereichen. Und sie schmeckt dabei auch noch gut! Wer mal eine richtige Brühe zubereitet hat, der weiß, dass dies wenig mit den Fertigsaucen aus der Tüte zu tun hat.
Wie wird Knochenbrühe zubereitet?
Da wir nun die diversen Inhaltsstoffe und damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile kennen, wollen wir uns nun an die Zubereitung einer Knochenbrühe machen. Dafür brauchen wir natürlich zuerst einmal geeignetes Material.
Wo bekomme ich die Knochen für die Knochenbrühe her?
Das Beschaffen von Knochen, insbesondere Markknochen, ist in der Regel recht einfach und kostengünstig, da Knochen oft als Nebenprodukte bei der Schlachtung und Verarbeitung von Tieren anfallen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man Knochen erhalten kann:
Beim Metzger: Metzger, die selbst schlachten oder ganze Tiere zerlegen, haben oft überschüssige Knochen, die sie gerne abgeben. Man kann einfach an der Fleischtheke nach Knochen, insbesondere Markknochen, oder Suppenhühnern fragen. Manchmal sind die Knochen bereits geschnitten und einsatzbereit.
Bauernhöfe: Bauern, die ihre eigenen Tiere schlachten und zerlegen oder einen Hofladen betreiben, können ebenfalls eine gute Quelle für Knochen sein. Sie haben oft überschüssige Knochen und sind froh, wenn sie Abnehmer finden.
Supermärkte: Größere Supermärkte mit einer Fleischabteilung bieten manchmal Knochen, insbesondere Markknochen, an. Man kann sich an die Fleischtheke wenden und nachfragen.
Es ist wichtig, die Knochen gleich zu verwenden oder ansonsten einzufrieren bis zur Verwendung, da sie im Kühlschrank nur für kurze Zeit frisch bleiben.
Knochenbrühe Rezept
Zutaten Knochenbrühe
- 1-3 kg gemischte Knochen (Rind, Geflügel, Wild), Karkasse oder ein ganzes Suppenhuhn in Bio Qualität
- Gemüse nach Wahl – Zwiebel (mit Schale!), Knoblauch, Karotte, Sellerie, Lauch (geht aber auch ohne Gemüse)
- Großer Schluck Bio-Apfelessig naturtrüb
- Gewürze (Nelken, Wacholder, Lorbeerblätter)
- Frische Kräuter nach Wahl - Thymian, Rosmarin, Petersilie oder andere
- Salz und Pfeffer, optional Ingwer, Kurkuma, Chili
- Pro kg Knochen ca. 3 l Wasser (Knochen sollten komplett bedeckt sein)
Zubereitung Knochenbrühe
Die Knochen mit dem optionalem Gemüse in einen großen Suppentopf mit mindestens 4 l Fassungsvolumen geben und mit Wasser befüllen, bis diese vollständig bedeckt sind. Gewürze (bis auf Salz) und den Apfelessig hinzugeben und langsam aufkochen lassen. Dann auf niedriger Stufe bei geschlossenem Deckel köcheln lassen.
Je länger die Zubereitung, desto mehr Nährstoffe werden aus dem Knochen herausgelöst. Der Apfelessig hilft mit seiner Säure dabei, Mineralien und andere Nährstoffe zu lösen. Mindestens 2-3 Stunden sollten es dabei sein. Auf Grundlage der Kochzeiten gibt es in einigen Quellen eine Unterscheidung zwischen Fleischbrühe und Knochenbrühe. Fleischbrühen haben eine kürzere Kochzeit von 2-4 Stunden. Ab 8 Stunden auf dem Herd kann man von einer Knochenbrühe sprechen, wobei 12-24 Stunden optimal sind. Menschen mit empfindlichen Darm und Verdauungssystem sollten eher mit kürzeren Kochzeiten beginnen und sich langsam herantasten, denn der Histamingehalt und der Gehalt an Glutaminsäure steigt mit zunehmender Dauer. Bei einem bestehenden Leaky Gut oder Reizdarmsyndrom können diese Stoffe erst einmal zu Problemen mit der Verdauung führen.[15]
Die Anschaffung eines Slow Cookers beim häufigen Brühe machen könnte eine Überlegung Wert sein. Hier verdoppeln sich die Kochzeiten in etwa.
Die Brühe wird immer erst zum Schluss gesalzen, da dies den Nährstoffextraktionsprozess verlangsamen würde. Nach der veranschlagten Kochzeit die Brühe abseihen und in die entsprechenden Behältnisse abfüllen.
Oftmals kann sogar eine zweite und eventuell sogar dritte Charge mit ein und denselben Knochen hergestellt werden, bis sprichwörtlich alles aus den Knochen herausgeholt wurde. Die Erfahrung zeigt, dass eine zweite Runde in jedem Fall drin ist.
Je nach Fleischqualität und Fettgehalt ist die Brühe sehr fettig. Grundsätzlich gehört immer ein bisschen Fett dazu, aber oftmals kann es auch zu viel sein. Beim Abseihen und Abfüllen setzt sich das Fett oben ab und kann abgeschöpft und in einem separaten Behältnis aufbewahrt werden. Nach Abkühlen erhalten wir feinsten Rindertalg (oder Hühnertalg etc.), der extrem hitzebeständig ist und gut zum Braten von Speisen verwendet werden kann.
Knochenbrühe in den Alltag einbauen
Die fertige Knochenbrühe oder Fleischbrühe kann auf unterschiedliche Weise in den Ernährungsalltag integriert werden:
- Täglich ein Glas erwärmen und trinken oder löffeln, z.B. bei Krankheit oder im Rahmen einer Fastenkur/ Aufbaukur
- Als Saucengrundlage verwenden oder Basis für Suppen
- Zum schonenden Garen oder Kochen von Gemüse kann die Knochenbrühe verwendet werden, am besten bei geschlossenem Deckel
Eine große Portion Knochenbrühe ist schnell mal an einem Sonntag angesetzt und kann dann von Montag bis Samstag in der darauffolgenden Woche eingesetzt werden. Auch portionieren, einwecken oder einfrieren ist möglich. Im Kühlschrank hält sich Knochenbrühe locker 1-2 Wochen.
Gibt es Alternativen zur Knochenbrühe?
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Eine Knochenbrühe immer vorrätig haben im Kühlschrank. Kollagenhydrolysat (alt.
Veganes Kollagen) und optional Glycin als freie Aminosäure (z.B. zum Süßen im
Tee/ Kaffee) verwenden, um den Protein- und Glycinbedarf zu decken.
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Quellen, Referenzen & weiterführende Literatur:
[1] published, C.Q.C. (2010). Scientists Debate When Human Ancestors Picked Up Stone Tools. [online] livescience.com. Available at: https://www.livescience.com/8956-scientists-debate-human-ancestors-picked-stone-tools.html [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[2] Pobiner, B. (2013). Evidence for Meat-Eating by Early Humans | Learn Science at Scitable. [online] Nature.com. Available at: https://www.nature.com/scitable/knowledge/library/evidence-for-meat-eating-by-early-humans-103874273/. [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[3] published, C.Q.C. (2012). Eating Meat Made Us Human, Suggests New Skull Fossil. [online] livescience.com. Available at: https://www.livescience.com/23671-eating-meat-made-us-human.html. [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[4]Milton K. The critical role played by animal source foods in human (Homo) evolution. J Nutr. 2003 Nov;133(11 Suppl 2):3886S-3892S. doi: 10.1093/jn/133.11.3886S. PMID: 14672286.
[5] Columbia University Irving Medical Center. „Taurine may be a key to longer and healthier life.“ ScienceDaily. ScienceDaily, 8 June 2023. Available at: www.sciencedaily.com/releases/2023/06/230608195654.htm [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[6]edubily GmbH. (n.d.). Glycin – Die Aminosäure der Zukunft. [online] Available at: https://edubily.de/blogs/ratgeber/glycin-wirkung [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[7]edubily GmbH. (n.d.). Glycin und Kollagen verstehen. [online] Available at: https://edubily.de/blogs/ratgeber/glycin-und-kollagen-verstehen. [Aufgerufen am 8 Dec. 2023].
[8]Taeger, Frank (o. D.): Satt, Stark, Schlank [online] https://www.taegerfitness.de/sattstarkschlank/
[9]Meléndez-Hevia E, De Paz-Lugo P, Cornish-Bowden A, Cárdenas ML. A weak link in metabolism: the metabolic capacity for glycine biosynthesis does not satisfy the need for collagen synthesis. J Biosci. 2009 Dec;34(6):853-72. doi: 10.1007/s12038-009-0100-9. PMID: 20093739. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20093739/
[10]Deal, C. L.; Moskowitz, R. W. (1999): Nutraceuticals as therapeutic agents in osteoarthritis. The role of glucosamine, chondroitin sulfate, and collagen hydrolysate. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10356424/
[11]Trentham, D. E.; Dynesius-Trentham, R. A.; Orav, E. J.; Combitchi, D.; Lorenzo, C.; Sewell, K. L. et al. (1993): Effects of oral administration of type II collagen on rheumatoid arthritis. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/8378772/
[12]Rapin, Jean Robert; Wiernsperger, Nicolas (2010): Possible links between intestinal permeability and food processing: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20613941/
[13]Samonina; Lyapina; Kopylova; Pastorova, V.; Bakaeva; Jeliaznik et al. (2000): Protection of gastric mucosal integrity by gelatin and simple proline-containing peptides. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10825688/
[14]Zdzieblik, Denise; Oesser, Steffen; Baumstark, Manfred W.; Gollhofer, Albert; Konig, Daniel (2015): Collagen peptide supplementation in combination with resistance training improves body composition and increases muscle strength in elderly sarcopenic men: a randomised controlled trial https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26353786/
[15]Ernährung, Heidi Beeck & Esma Storck GbR – Traditionelle (2022): DIE NEUE TRADITIONELLE ERNÄHRUNG: Zurück zu dem was wirklich zählt – echte Lebensmittel.